Baumschulimpressionen an Hand von Bildern und Statements
Die arrondierte Baumschulfläche liegt inmitten des Naturparks Märkische Schweiz und ist komplett von Waldflächen bzw. von Gehölzgürteln umgeben. Im Bild zweijährig verschulte Winterlinden , rechts leichte Heister von Prunus avium .
Das Baumschulge-gebäude wurde 1992 errichtet und auch in Betrieb genommen. Infolge veränderter und um den Dienstleistungssektor erweiterter Aufgaben ist es oftmals zu klein...
Das Bild zeigt einjährige Trauben-und Stieleichen der Herkünfte 81804 und 81704. Die derzeitige Förderrichtlinie des Landes Brandenburg stellt dem Waldbesitzer frei, welches Alter er bei der Pflanzenauswahl trifft. Für viele Standorte ist die zweijährig unterschnittene Pflanze der Standard! Im unteren Bild sind diese Traubeneichen auf einer Aufnahme vom August 2010 zu sehen. Das Saatgut der Trauben- und Stieleichen stammt überwiegend aus Herkünften ostbrandenburgischer Oberförstereien ,zunehmend auch aus dem Kommunalwald und von Privatwaldbesitzern! Die Pachtgebühren für das Saatgut der Herkünfte 81804 und 81704 sind seit 1995 um bis zu 400% gestiegen. Trotzdem ist die Nachfrage hoch, Tendenz gleichbleibend! Die Nachfrage war bis auf das einmalige Rekorderntejahr 2009 immer größer als das Angebot an Saatgut, was sich adäqat im Pflanzenangebot widerspiegelte. Die Pflanzennachfrage endet in Brandenburg bei Eichen fast ausnahmslos beim zweijährigen Sortiment in der Größe 30-50 cm, in Ausnahmen bis 80 cm.
Beete mit zweijährigen Pflanzen der Traubeneiche 81804 im August 2011, ebenfalls noch frei von Eichenmehltau! Die Aufnahme ist nur zumTeil identisch mit der Aufnahme vom vergangenen Jahr, weil bei einem Teil der Beete die 2. und 4. Reihe entfernt wurde, um die einjährigen Pflanzen an Waldbesitzer zu verkaufen.
Einheimische Sträucher und Koniferen werden in großer Vielfalt und oftmals in kleinen Stückzahlen produziert. Diese Tendenz nimmt zu, da Saatgut, das nach einer Verordnung des Landes Brandenburg von "gebietstypischen Herkünften einheimischer Baum-und Straucharten" stammen soll, zur Zeit nur begrenzt vorliegt .
Eine Baumart, deren Produktion in den Jahren 2002/2003 fast eingestellt worden wäre, ist Alnus glutinosa.Grund dafür ist die Erlenphytophthora-Erkrankung!Durch geeignete Kulturführung (kein Oberflächenwasser zur Beregnung) und Saatguttieftempera-turbehandlung können wir phytophthorafreie Pflanzen produzieren und dies mit Zertifikat nach eingehender staatlicher Kontrolle über die Forstbehörde. Im Bild leichte Heister für den Landschaftsbau. Aber schon ist seit 2007 mit einer mitteleuropaweiten pilzlichen Eschenerkrankung(Chalara fraxinae) das nächste Problem vorhanden...
Im Waldumbauprogramm des Landes spielt die Fagus sylvatica auf geeigneten Standorten eine bedeutende Rolle. Im Bild zweijährig verschulte Buchenpflanzen der Herkunft 81004. Das Saatgut stammte von autochthonen Beständen um Chorin. Die Verschulung stellt einen Mehraufwand für Ökobaumschulen dar.
Im Bild der einjährige Nachwuchs der oben genannten 2-jährigen Kultur.In Brandenburg werden vorwiegend 2-oder 1-jährige Sortimente von den Waldbesitzern gekauft. Dies hat zwei Gründe: ältere Sortimente wachsen in der Regel schlechter an ,sind kostenintensiv beim Einkauf und bei der Pflanzung!Bei den Koniferen werden jedoch zumeist 2-4 -jährige Sortimente gepflanzt.
Acer pseudoplatanus und zunehmend auch Acer platanoides sind als ergänzende Baumarten beim Waldumbau gefragt. Im Bild zweijährig verschulter Bergahorn der Herkunft 80102. Im Hintergrund der eingangs erwähnte Waldgürtel, der die Baumschule umgibt.
Von den Koniferen sind Douglasie und gemeine Fichte die Hauptbaumarten. Im Bild dreijährig verschulte Fichten der Herkunft 84002, links daneben Blaufichte der Herkunft Picea pungens glauca Kaibab für die Anlage von Weihnachtsbaumkulturen.
Für Standorte ,die für Trauben- und Stieleiche nicht mehr geeignet sind, kommt zunehmend Qercus rubra zur Anwendung. Im Bild einjährige Pflanzen, für Ackeraufforstungen oftmals besser geeignet als die größeren zweijährigen Sortimente...
Der relativ kleinflächige Anbau von Gehölzen,dafür mit Wiederholung in anderen Quartieren ist ein Anbauprinzip in Ökobaumschulen,um den Schädlingsbefall zu verringern!
Diese Abbildung ergänzt das obige Bild in seiner Aussage bezüglich Artenvielfalt . Daß diese Gehölze zunehmend aus gebietstypischen Saatgutherkünften entsprechend der Brandenburgischen diesbezüglichen Verordnung angezogen werden, wird mit großem Aufwand angestrebt...